
Harnwegsinfekt – Ursachen, Symptome und Behandlung
Häufiger Harndrang, Brennen beim Wasserlassen oder sogar Schmerzen? Diese Beschwerden können auf einen Harnwegsinfekt hinweisen. Erfahre hier alles über mögliche Ursachen, Symptome, die richtige Behandlung und wertvolle Tipps zur Vorbeugung!
Definition & Formen
Was ist ein Harnwegsinfekt?
Ein Harnwegsinfekt (HWI) ist eine bakterielle Infektion des Harntrakts, die sowohl die unteren als auch die oberen Harnwege betreffen kann.1 Je nach Lokalisation und Verlauf unterscheiden Mediziner verschiedene Formen von Harnwegsinfektionen – darunter auch den komplizierten Harnwegsinfekt, der besondere Aufmerksamkeit erfordert.
Zu den unteren Harnwegen zählen Harnröhre und Harnblase. Häufig betroffen ist hier vor allem die Harnblase – in diesem Fall spricht man von einer Zystitis, umgangssprachlich oft als Blasenentzündung oder Harnwegsentzündung bezeichnet. Etwa 10 von 100 Frauen erkranken einmal pro Jahr daran und sind damit viel häufiger betroffen als Männer.2 Auch eine Entzündung der Harnröhre (Urethritis) fällt in diesen Bereich.1
Die oberen Harnwege umfassen Nieren und Harnleiter. Eine Infektion in diesem Abschnitt kann zum Beispiel in einer Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) gipfeln.1 Sie ist seltener, aber potenziell gefährlicher und sollte dringend ärztlich behandelt werden.
Ein unkomplizierter Harnwegsinfekt liegt vor, wenn lediglich die unteren Harnwege betroffen sind und keine weiteren gesundheitlichen Risikofaktoren bestehen – das ist meist bei gesunden Frauen der Fall. Besonders häufig tritt die Harnwegsinfektion bei Frauen auf, da ihre Harnröhre kürzer ist als die des Mannes.2
Von einem komplizierten Harnwegsinfekt sprechen Ärztinnen und Ärzte, wenn zusätzliche Faktoren das Risiko für einen schwereren Verlauf erhöhen, zum Beispiel:3,4
Harnabflussstörungen durch Harnleitersteine
geschwächtes Immunsystem
Vorschädigungen der Nieren
angeborene anatomische Besonderheiten
Ein komplizierter Verlauf kann mit Symptomen wie Flankenschmerzen, Fieber, Übelkeit oder Erbrechen einhergehen – hier ist eine rasche medizinische Abklärung wichtig.
Harnwegsinfekt: So läuft die Diagnose ab
Ein unkomplizierter Harnwegsinfekt lässt sich meist durch einen Urintest in der Hausarztpraxis feststellen. Bei komplizierten oder wiederkehrenden Infektionen können ergänzend eine Bakterienkultur, ein Ultraschall oder eine Blasenspiegelung in der urologischen Praxis notwendig sein.4
Ursachen
Ursachen und Risikofaktoren für einen Harnwegsinfekt
Eine Harnwegsentzündung entsteht meist durch Bakterien, die über die Harnröhre in die Harnwege eindringen und sich dort vermehren. Besonders häufig ist Escherichia coli (E. coli) beteiligt – ein Darmbakterium, das leicht in die Harnwege gelangen kann.
Typische Ursachen für einen Harnwegsinfekt sind:2
falsche Intimhygiene (wie falsches Wischen nach dem Toilettengang)
Geschlechtsverkehr, besonders bei Frauen
Verhütungsmittel wie Diaphragmen oder Spermizide
Harnabflussstörungen, beispielsweise durch Harnsteine oder vergrößerte Prostata
geschwächtes Immunsystem
Katheter oder Blasenfunktionsstörungen
hormonelle Veränderungen, etwa in den Wechseljahren
neurologische Erkrankungen, zum Beispiel Multiple Sklerose
Harnwegsinfektion bei Frau und Mann: Wer ist häufiger betroffen?
Eine Harnwegsinfektion bei Frauen tritt deutlich häufiger auf – unter anderem wegen der kürzeren Harnröhre und der Nähe zum Darmausgang. 1 von 10 Frauen erkrankt jährlich.2
Die Harnwegsinfektion beim Mann ist seltener, verläuft dafür aber häufiger als komplizierter Harnwegsinfekt – etwa in Verbindung mit Prostatitis oder Harnabflussproblemen.
Symptome
Symptome eines Harnwegsinfekts
Ein Harnwegsinfekt kann mit oder ohne Beschwerden verlaufen. Bleiben Symptome aus, sprechen Fachleute von einer asymptomatischen Bakteriurie – einem Zufallsbefund bei der Urinuntersuchung.
Typische Symptome eines Harnwegsinfekts sind:1,4
brennendes oder stechendes Gefühl beim Wasserlassen (Dysurie)
häufiger Harndrang, aber nur geringe Urinmengen (Pollakisurie)
trüber, unangenehm riechender Urin
eventuell sichtbares Blut im Urin
Schmerzen im Unterleib
allgemeines Krankheitsgefühl
Wichtig:
Bei Fieber, Flankenschmerzen oder Übelkeit ist ärztliche Abklärung wichtig – es könnte sich um einen komplizierten Harnwegsinfekt handeln!2
Behandlung
Behandlung: Was tun bei einer Harnwegsinfektion?
Ergänzend zur Behandlung solltest du stets ausreichend Flüssigkeit zu dir nehmen. Die zusätzliche Einnahme von UROL® FLUX kann dich dabei unterstützen, die ableitenden Harnwege durchzuspülen und damit die unerwünschten Bakterien aus dem Körper auszuspülen. So schaffst du die besten Voraussetzungen, um das Auftreten einer erneuten Harnwegsentzündung zu vermindern.
Vorbeugung
Einem Harnwegsinfekt vorbeugen: So geht’s!
Wer einmal eine Harnwegsinfektion hatte, bekommt oft erneut eine – doch mit einfachen Maßnahmen lässt sich gut vorbeugen:
viel trinken: mindestens 1,5 Liter täglich, um die Harnwege durchzuspülen1
Intimhygiene beachten: nach dem Sex zur Toilette gehen, von vorn nach hinten abwischen
Harndrang nicht unterdrücken und entspannt zur Toilette gehen
Unterkühlung vermeiden: besonders im Unterleib und an den Füßen
Reizstoffe meiden: keine Seife oder aggressive Produkte im Intimbereich
Verhütungsmittel: Verzicht auf Diaphragmen oder spermizide Mittel, sie können die Scheidenflora stören
Ist ein Harnwegsinfekt ansteckend?
Theoretisch kann es passieren, dass eine Harnwegsinfektion ansteckend und damit von Person zu Person übertragbar ist. Im Hinblick auf den dafür nötigen Infektionsweg zeigt sich jedoch, dass die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist.
FAQs
FAQs: Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Harnwegsinfekt
Die Symptome sprechen dafür. Dennoch solltest du einen Arzt aufsuchen und die Beschwerden abklären lassen.
Der Körper macht sich bemerkbar, wenn etwas für ihn nicht gut ist. Liegt ein Harnwegsinfekt vor, dann wird der Geschlechtsverkehr unangenehm sein und die Symptome verstärken sich. Warte während der Behandlung einfach ein paar Tage ab.
Bei einer unkomplizierten Harnwegsinfektion reicht in der Regel der Besuch beim Hausarzt aus. Die urologische Untersuchung ist dann wichtig, wenn es sich um einen komplizierten Harnwegsinfekt handelt.
Ja. Im Fall einer Schwangerschaft ist es wichtig, dass eine gezielte Behandlung eingeleitet wird, um einen komplizierten Harnwegsinfekt zu vermeiden. Sonst kann dies schwerwiegende Folgen für den Verlauf der Schwangerschaft haben.
Mehr Informationen zum Thema
Quellen
1 „Harnwegsinfektion“. Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMASGPK), https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/nieren-harnblase/harnwegsinfektion.html . Zugegriffen 16. Juni 2025.
2 „Blasenentzündung (Zystitis)“. Bundesministerium für Gesundheit (BMG), https://gesund.bund.de/blasenentzuendung-harnwegsinfektion . Zugegriffen 16. Juni 2025.
3 „Patienteninformation: Blasenentzündung“. Deutsche Gesellschaft für Urologie e. V. (DGU), https://register.awmf.org/assets/guidelines/043-044p1_S3_Epidemiologie-Diagnostik-Therapie-Praevention-Management-Harnwegsinfektionen-Erwachsene-HWI_2024-09.pdf . Zugegriffen 16. Juni 2025.
4 „Akute Blasenentzündung“. gesundheitsinformation.de, https://www.gesundheitsinformation.de/akute-blasenentzuendung.html . Zugegriffen 16. Juni 2025.