Mann mit typischen Schmerzen in der Leiste aufgrund von Nierensteinen.

Nierensteine im Fokus – Ursachen, Symptome und Diagnose

Nierensteine zählen zu den häufigsten Harnwegserkrankungen. In Deutschland sind etwa 3 bis 5 Prozent der Bevölkerung betroffen.1 Die Beschwerden reichen von leichten Missempfindungen bis hin zu starken, kolikartigen Schmerzen. Lies hier, wie Nierensteine entstehen, woran du typische Symptome erkennst, wie die Diagnose abläuft und welche Therapiemöglichkeiten infrage kommen.

Definition

Was sind Nierensteine?

„Steine“ in der Niere entstehen aus kristallinen Ablagerungen im Urin. Sie bilden sich im Inneren des Nierenbeckens und bleiben dort oft zunächst unbemerkt. Wandern sie jedoch in den Harnleiter, nennt man sie Harnleitersteine. Dieser Übergang kann heftige Beschwerden auslösen – vor allem, wenn ein Stein stecken bleibt.

Person hält einen Nierenstein in der Hand, darunter liegen weitere.

Fachleute bezeichnen Nierensteine als Nephrolithiasis. Befinden sich die Steine weiter unten im Harnwegssystem, lautet der medizinische Begriff Urolithiasis. Auch wenn sich beide Begriffe ähneln, beschreiben sie unterschiedliche Abschnitte im Verlauf der Erkrankung.1

Ursachen

Ursachen: Wie entstehen Nierensteine?

Nierensteine entstehen durch das Zusammenspiel verschiedener innerer und äußerer Einflüsse. Stoffwechselprozesse, Trinkverhalten, Ernährung und körperliche Voraussetzungen können die Kristallbildung im Urin fördern. Hier erfährst du, wie genau ein Nierenstein entsteht – und welche Faktoren dein Risiko erhöhen.

Stoffwechsel und innere Ursachen

Ein gestörtes chemisches Gleichgewicht zählt zu den häufigsten Ursachen einer Nephrolithiasis. Dabei steigt die Konzentration bestimmter Substanzen im Urin, was die Kristallbildung begünstigt.

Auch einige Grunderkrankungen können zur Entstehung von Nierensteinen beitragen:

  • Überfunktion der Nebenschilddrüse (Hyperparathyreoidismus): erhöht den Kalziumspiegel im Urin1,2

  • Gicht (Hyperurikämie): lässt den Harnsäurespiegel steigen2,3

  • Cystinurie: seltene, genetisch bedingte Aminosäureausscheidung2

  • renale tubuläre Azidose: der Körper behält zu viel Säure im Blut, während der Urin zu wenig davon enthält1

  • Zitratmangel: senkt die Hemmung steinbildender Prozesse, zum Beispiel bei chronischem Durchfall3

Ernährung und Lebensstil

Auch deine Ernährungsweise und dein Lebensstil spielen eine große Rolle. Ungünstige Essgewohnheiten, zu wenig Bewegung oder eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme erhöhen das Risiko für Nierensteine. Manche Lebensmittel wirken – je nach Inhaltsstoffen – steinfördernd auf die verschiedenen Arten:

Dabei handelt es sich um die häufigste Form. Sie entstehen bei hohem Konsum von Lebensmitteln wie Rhabarber, Spinat, Rote Bete, Süßkartoffeln, Erdnüssen, Nüssen, Schokolade oder Weizenkleie.4,5

Sie entstehen bei hohem Verzehr von Purin-reichen Lebensmitteln wie rotem Fleisch, Innereien oder Meeresfrüchten.4

Sie entstehen vor allem durch Flüssigkeitsmangel.5

Weitere begünstigende Faktoren sind:2

  • Alkoholkonsum: entwässert und konzentriert den Urin

  • übermäßige Salzaufnahme: fördert die Kalziumausscheidung

  • viel Zucker: steigert das Risiko für Steinbildung

  • tierisches Eiweiß in großen Mengen: senkt den pH-Wert des Urins

Weitere Risikofaktoren

Nicht nur Stoffwechsel und Ernährung beeinflussen die Entstehung von Nierensteinen. Auch andere Lebensumstände oder bestimmte Medikamente erhöhen das Risiko für eine Steinbildung:

  • Flüssigkeitsmangel durch zu wenig Trinken, starkes Schwitzen oder hohe Temperaturen3

  • lange Ruhigstellung, etwa nach Operationen oder bei Bettlägerigkeit1

  • anatomische Besonderheiten und Harnabflussstörungen wie Zystennieren, Hufeisenniere oder Harnleiterengen1,3

  • Medikamente, die die Harnzusammensetzung verändern oder selbst Kristalle bilden3

  • Harnwegsinfektionen, die vor allem Struvitsteine begünstigen, da sie den pH-Wert des Urins erhöhen3

UROL® FLUX bei Nierensteinen

Die UROL® FLUX Durchspül-Therapie mit Goldrutenextrakt unterstützt die Behandlung bei Nierensteinen, Harnsteinen und Nierengrieß – rein pflanzlich.

Abbildung Verpackung UROL® FLUX

Anzeichen

Welche Symptome treten bei Nierensteinen auf?

Nierensteine verursachen teils sehr starke Beschwerden, abhängig von Größe und Lage des Steins. Besonders typische Symptome sind:1,2

  • plötzliche, krampfartige Schmerzen in Flanke, Rücken, Bauch, Unterbauch, Leiste oder im Genitalbereich – die Schmerzintensität schwankt stark und ähnelt Wehen

  • wellenförmiger Schmerzverlauf mit kurzen schmerzfreien Intervallen

  • Übelkeit und Erbrechen, häufig begleitend zu den Schmerzattacken

  • brennendes Gefühl oder Probleme bei Wasserlassen (Dysurie)

  • häufiger Harndrang mit nur geringen Urinmengen

  • Blut im Urin – entweder mikroskopisch (Mikrohämaturie) oder sichtbar (Makrohämaturie)

  • Fieber und Schüttelfrost, besonders bei begleitenden Infektionen

  • Blähbauch durch Darmlähmung infolge starker Schmerzen

  • Kreislaufbeschwerden, ausgelöst durch extreme Schmerzattacken

Nierensteine: Symptome bei Mann und Frau

Viele Nierenstein-Symptome sind bei Männern und Frauen gleich. Doch je nach Lage – insbesondere bei einem Harnleiterstein – gibt es teils geschlechtsspezifische Unterschiede:6

  • Männer: Schmerzen strahlen häufig in die Leiste oder den Hoden aus.

  • Frauen: Beschwerden können sich in die äußeren Vulvalippen (Labia majora) verlagern.

Diagnose

Diagnose: Untersuchungen bei Verdacht auf Nierensteine

Du hast erste Beschwerden und fragst dich, ob ein Nierenstein dahintersteckt? Um das herauszufinden, stehen verschiedene Untersuchungsmethoden zur Verfügung – abhängig davon, wie stark deine Symptome sind:

Zu Beginn fragt dich die Ärztin oder der Arzt nach deinen Beschwerden und tastet den Bauch- und Nierenbereich ab.1

Diese Standarduntersuchung zeigt, ob sich der Urin staut, wo der Stein sitzt und deine Niere möglicherweise schon geschädigt ist.1

Etwa 80 Prozent der Nierensteine – vor allem Kalziumsteine – sind als Schatten auf dem Röntgenbild erkennbar.1 Harnsäuresteine hingegen bleiben meist unsichtbar.3

Ein CT liefert besonders genaue Bilder zu Lage, Größe und Art des Nierensteins – oft sogar ohne Kontrastmittel.1

Diese röntgenbasierte Methode findet auch durchsichtige Steine, wird heute aber meist durch das CT ersetzt.1

Diese Tests decken mögliche Ursachen der Nierensteine auf – etwa eine Infektion oder auffällige Kalzium- und Harnsäurewerte.3

Zwar vor allem für die Behandlung gedacht, liefert diese Methode manchmal auch bei der Diagnostik wichtige Hinweise.1

Formen

Arten von Nierensteinen – wo und woraus sie entstehen

Nierensteine lassen sich nach 2 Kriterien unterscheiden: dem Ort im Harntrakt und ihrer chemischen Zusammensetzung. Diese Einteilung hilft dabei, die Ursache einzugrenzen und die passende Behandlung auszuwählen.

  1. Nierensteine (Nephrolithiasis): Sie entstehen direkt im Nierenbeckenkelchsystem, also dort, wo der Harn aus der Niere in den Harnleiter fließt.

     

  2. Nierengrieß: Feinste Harnkristalle, die sich in der Niere ansammeln. Unbehandelt können sie sich zu größeren Steinen verbinden.

     

  3. Harnleitersteine (Ureterolithiasis): Diese Steine wandern aus der Niere in den Harnleiter – das ist oft sehr schmerzhaft.1

     

  4. Blasensteine (Zystolithiasis): Diese Steine bilden sich direkt in der Harnblase, meist bei gestörtem Harnfluss.

     

Grafik veranschaulicht, wo verschiedene Arten von Harnsteinen im Harntrakt vorkommen können.

Zusammensetzung: Woraus bestehen Nierensteine?

Auch die chemische Zusammensetzung von Nierensteinen unterscheidet sich. Das beeinflusst unter anderem, wie häufig der bestimmte Steintyp vorkommt und welche Behandlung sinnvoll ist.

Folgende Nierenstein-Arten gibt es:2

  • Kalziumoxalat-Steine (etwa 80 Prozent): Bilden sich vor allem bei fleischreicher Ernährung, da diese den Kalziumgehalt im Urin erhöht und den Harn ansäuert.

  • Struvit-Steine (etwa 10 Prozent): Bilden sich oft infolge einer Blasenentzündung, weshalb sie auch „Infekt-Steine“ heißen. Frauen leiden häufiger darunter als Männer.

  • Harnsäure-Steine (5 bis 10 Prozent): Betreffen Männer öfter als Frauen und entstehen besonders bei säurehaltigem Harn. Viel Trinken und weniger tierisches Eiweiß können vorbeugend helfen.

  • Cystin-Steine (sehr selten): Diese Steine bestehen aus der Aminosäure Cystin und treten nur bei einer speziellen angeborenen Stoffwechselerkrankung (Cystinurie) auf.

Wusstest du schon? Faktencheck Nierensteine

  • Rund 3 bis 5 Prozent der Deutschen bekommen im Laufe ihres Lebens Nierensteine.1

  • Besonders betroffen: Menschen zwischen 30 und 60 Jahren.1

  • Männer sind häufiger betroffen als Frauen.1

  • Bei rund 50 Prozent der Betroffenen kehren Nierensteine mindestens 1-mal zurück.1

Behandlung

Behandlung von Nierensteinen: Methoden im Überblick

Nicht jeder Nierenstein muss sofort behandelt werden: Kleinere Steine kannst du oft auf natürlichem Weg ausscheiden – mit Unterstützung durch Schmerzmittel, viel Flüssigkeit und Bewegung.

Bei mittlerer Steingröße helfen manchmal spezielle Medikamente, die den Abgang erleichtern. Große Steine hingegen erfordern meist eine gezielte Behandlung, etwa eine Stoßwellenbehandlung (ESWL) oder minimal-invasive Eingriffe wie die Harnleiterspiegelung (Ureterorenoskopie).

Welche Behandlung bei Nierensteinen infrage kommt, entscheidet deine Ärztin oder Arzt abhängig von Lage, Art und Größe der Nierensteine.3

 

Nierensteine behandeln: So geht’s

FAQs

FAQs: Fragen und Antworten rund um Nierensteine

Typische Symptome zeigen sich als krampfartige Schmerzen in Flanke, Rücken oder Unterbauch. Abhängig vom Sitz des Steins können Beschwerden bis in Leiste, Genitalbereich oder entlang des Harnleiters von der Niere ausstrahlen.1,6

Beide Geschlechter zeigen ähnliche Symptome wie krampfartige Schmerzen. Bei Harnleitersteinen können diese bei Männern in Hoden oder Leiste, bei Frauen in die großen Vulvalippen (Labia majora) aus.6

Nierensteine liegen im Nierenbecken, Harnleitersteine wandern von der Niere in den Harnleiter, Blasensteine entstehen direkt in der Blase.

Oxalatreiche Lebensmittel wie Spinat, Rhabarber oder Nüsse fördern Kalziumoxalatsteine.4,5 Rotes Fleisch und Innereien begünstigen Harnsäuresteine.4 Auch Salz, Zucker und tierisches Eiweiß erhöhen das Risiko.2

Die Therapie richtet sich nach Größe, Lage und Art des Nierensteins. Kleine Steine verlassen den Körper oft spontan, größere erfordern beim Patienten meist Stoßwellen oder minimal-invasive Eingriffe.3

Mehr Informationen zum Thema

    UROL® FLUX

      UROL® FLUX spült bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege, Harnsteinen und Nierengrieß wirksam durch. Alle Infos hier:

      Produktverpackung von UROL® FLUX

      Behandlung & Vorbeugung

        Nierensteine loswerden Ob Medikamente, OP oder Hausmittel – entdecke, wie du Nierensteine behandeln und einem Rückfall gezielt vorbeugen kannst.

        Ärztin hält sich Modelle von 2 Nieren an den unteren Rücken – wie sieht die richtige Behandlung bei Nierensteinen aus?

        Nierengrieß

          Kleine Kristalle, großes Problem? Nierengrieß früh erkennen und ausspülen: Alles zu Ursachen, Symptomen, Behandlung und wie du größeren Problemen effektiv vorbeugen kannst.

          Eine Frau mit Nierengrieß hält sich vor Schmerzen den unteren Rücken.

          Quellen