
Harnsteine: Ursachen, Symptome und Diagnose
Harnsteine sind kristalline Ablagerungen im Harntrakt, die starke Beschwerden wie Flankenschmerzen oder Harnstau verursachen können – je nach Lage und Größe. Etwa 5 Prozent der Deutschen haben sie mindestens einmal im Leben.1 Erfahren hier, wie Harnsteine entstehen, welche Symptome typisch sind und wie die Diagnose erfolgt!
Ursachen
Ursachen und Risikofaktoren: Warum entstehen Harnsteine?
Am häufigsten – bei rund 70 Prozent der Betroffenen – bestehen die Harnsteine aus Kalziumoxalat.2 Aber auch andere Steinarten wie Harnsäure-, Struvit- oder Zystinsteine kommen vor.
Die genauen Ursachen für die Bildung von Harnsteinen sind nicht immer eindeutig geklärt.1 Es gibt jedoch eine Reihe von Risikofaktoren, die die Entstehung von Steinen im Urin begünstigen können:
dauerhaft geringe Trinkmenge
unausgewogene Ernährung (etwa mit hohem Salz- oder Eiweißanteil)
Übergewicht (Adipositas)
Stoffwechselstörungen oder genetisch bedingte Erkrankungen
Harnabflussstörungen (zum Beispiel durch Verengungen im Nierenbecken oder Harnleiter)
bestimmte Medikamente und Erkrankungen (wie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen)
Harnsteine und ihre Symptome können Frauen und Männer gleichermaßen betreffen. Bei Männern treten sie jedoch deutlich häufiger auf.1 In jedem Fall gilt: Je früher ein Harnstein erkannt wird, desto besser lassen sich mögliche Komplikationen vermeiden.
Symptome
Harnsteine: Symptome erkennen und richtig deuten
Nicht jeder Harnstein verursacht sofort Beschwerden. Viele Betroffene bemerken erst Symptome, wenn ein Stein in den Harnwegen stecken bleibt – insbesondere im Harnleiter. Die Beschwerden hängen von Größe, Lage und Art des Harnsteins ab.
Dabei gibt es typische Anzeichen, die auf Harnsteine hinweisen können:
Ein leichtes Ziehen in der Seite oder Schmerzen im Unterbauch zählen zu den ersten Anzeichen – vor allem bei kleineren Steinen, etwa wenn sie sich im Nierenbecken oder der Blase befinden.
Sitzt ein größerer Harnstein im Harnleiter fest, kann es zu plötzlichen, starken, wellenförmigen Schmerzen kommen – sogenannten Koliken. Diese treten oft in Schüben auf und gehören zu den intensivsten Harnstein-Symptomen.
Blockiert ein Harnstein den Harnfluss, kann das zu Harnabflussstörungen oder Harnstau führen. So entsteht ein perfekter Nährboden für Bakterien, die sich schnell im Urin vermehren und Entzündungen wie eine Blasenentzündung auslösen. Durch den vom angestauten Urin erzeugten Druck kann es auch zu Anschwellungen in der Niere kommen.
Typische Symptome sind Probleme beim Wasserlassen wie ständiger Harndrang, schwacher Harnstrahl oder das Gefühl, die Blase nicht vollständig entleeren zu können.
Steine reizen die Schleimhäute der Harnwege – die Folge kann sichtbares Blut im Urin (rote Verfärbung) oder eine mikroskopisch nachweisbare Hämaturie sein.
Treten zusätzlich Fieber, Übelkeit oder Erbrechen auf, kann eine begleitende Infektion der Harnwege oder Nieren vorliegen. Das ist ein Warnzeichen und sollte umgehend ärztlich abgeklärt werden.
Harnsteine können bei Männern und Frauen ähnliche Symptome verursachen, wobei sich die Schmerzlokalisation leicht unterscheiden kann. In jedem Fall gilt: Bei Verdacht auf Harnsteine sollte ärztlicher Rat eingeholt werden – besonders bei starken Schmerzen oder Fieber.
Schon gewusst?
Bis zu 80 Prozent der Harnsteine verlassen den Körper auf natürliche Weise über die ableitenden Harnwege – sie werden also über den Urin ausgeschieden.2 Das gilt vor allem für kleinste Steinchen wie Nierengrieß. Die Durchspül-Therapie UROL® FLUX unterstützt diesen Vorgang und empfiehlt sich auch zur Vorbeugung.
Arten
Harnstein-Arten: Wo sie entstehen und wie sie sich unterscheiden
Harnsteine können sich an verschiedenen Stellen des Harntrakts bilden – etwa in der Niere, im Harnleiter oder in der Blase. Je nach Lokalisation und Größe unterscheiden sich die Beschwerden und Risiken. Mediziner verwenden den Sammelbegriff Urolithiasis für das Harnsteinleiden insgesamt.

Befinden sich die Harnsteine in der Niere, sprechen Ärzte von Nierensteinen. Diese sind zumeist im Bereich der Nierenkehlchen (kleine Hohlräume im Organ) oder des Nierenbeckens lokalisiert. Sie können wenige Millimeter groß sein, aber auch die komplette Niere ausfüllen (Nierenausgussstein).3
Als Nierengrieß bezeichnen Fachleute eine Ansammlung feinster Harnkristalle in der Niere. Diese können sich bei ungünstigen Bedingungen zu größeren Steinen verbinden – etwa wenn Patienten zu wenig trinken oder sich nicht ausreichend bewegen.
Wenn ein Harnstein in den schmalen Harnleiter gelangt, spricht man von einem Harnleiterstein. Diese Form ist besonders schmerzhaft, wenn sich der Stein spontan aus der Niere löst. Das liegt meist an der Harnleiterwand, die sich zusammenzieht und wieder entspannt, um so den Urin weiter zu transportieren – ein typisches Symptom bei Harnleitersteinen sind starke Koliken.
Steine in der Blase können entweder von oben über den Harnleiter dorthin gelangen oder sich direkt in der Blase bilden – etwa bei unvollständiger Blasenentleerung.
Zusammengefasst:
Der Begriff „Harnstein“ ist also ein Oberbegriff für verschiedene Steinarten. Kleinste Kristalle, wie sie bei Nierengrieß vorkommen, können meist natürlich mit dem Urin ausgeschieden werden – vor allem, wenn man ausreichend trinkt und eine geeignete Durchspül-Therapie, wie zum Beispiel mit UROL® FLUX, unterstützt.
Diagnose
Diagnose: So werden Harnsteine festgestellt
Harnsteine sind immer ein Fall für den Arzt. Nur Fachpersonal kann die Symptome richtig einordnen und die Steinart sicher feststellen. Zur Diagnose von Harnsteinen kommen in der Regel folgende Methoden zum Einsatz:
Dein Arzt oder deine Ärztin fragt dich nach deiner Krankheitsgeschichte. Hattest du schon einmal Harnsteine oder Entzündungen in den ableitenden Harnwegen? Wie sieht deine Ernährung aus? Bestimmte Lebensmittel können die Konzentration von steinbildenden Stoffen im Urin erhöhen – ein erster Hinweis auf mögliche Harnstein-Ursachen.
Per Ultraschall (Sonografie) lassen sich Ort und Größe eines Harnsteins bestimmen. Auch ein Harnstau kann so frühzeitig erkannt werden.
Der pH-Wert des Urins gibt Hinweise Auf die chemische Zusammensetzung der Steine (zum Beispiel Harnsäuresteine bei saurem Urin). Zusätzlich wird geprüft, ob Blut, Kristalle oder Bakterien im Urin vorliegen.
Abhängig von der Diagnose stellt dir dein Arzt oder deine Ärztin passende Behandlungs- und Vorbeugungsmaßnahmen vor – vom unterstützten Spontanabgang bis zur operativen Entfernung.
Folgen
Folgen & Komplikationen: Wie gefährlich sind Harnsteine?
Harnsteine (Urolithiasis) können zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen – manche akut, andere langfristig:
Ein feststeckender Harnleiterstein blockiert den Urinfluss. Dadurch staut sich der Urin bis in die Niere zurück, was starke Flanken- oder Rückenschmerzen verursacht.
Ein klassisches Notfall-Symptom: plötzliche, krampfartige Schmerzen mit Übelkeit oder Erbrechen, meist wechselnd stark und wellenförmig .
Ein aufgebauschter Harnstein begünstigt Harnwegs- oder Nierenbeckenentzündungen. Fieber, Schüttelfrost sowie Übelkeit sind dann möglich – in schweren Fällen droht eine Blutvergiftung (Sepsis).
Längere Harnstauung kann zu Nierenschäden und bleibendem Funktionsverlust führen – im Extremfall kommt es zu Nierenversagen.
Minimalinvasive Verfahren wie Stoßwellen- oder endoskopische Methoden (ESWL, URS, PCNL) sind heute Standard. Dennoch können selten Blutungen, Infektionen, Harnleiterverletzungen oder Narbenbildung auftreten. Eine Harnleiterschiene (Katheter) kann irritative Beschwerden verursachen.
Fazit:
Harnsteine gelten oft als „Volkskrankheit“, doch unbehandelt können sie erhebliche Beschwerden oder Folgeschäden verursachen – von Koliken bis hin zu chronischer Nierenschädigung. Bei Symptomen wie starken Schmerzen, Blut im Urin oder Fieber zählt jede Minute – zögere nicht, sofort ärztliche Hilfe zu suchen.
FAQs
FAQs: Häufige Fragen und Antworten zu Harnsteinen
Typisch sind starke, krampfartige Schmerzen im Rücken, der Flanke oder Unterbauch. Auch Blut im Urin, häufiger Harndrang oder Übelkeit können auf Harnsteine hinweisen.
Harnleitersteine lösen oft plötzliche, starke Flankenschmerzen (Koliken), Übelkeit und Blut im Urin aus. Der Schmerz kann in Wellen auftreten und in Leiste oder Genitalien ausstrahlen.
Nierensteine sind eine Form von Harnsteinen. Der Begriff „Harnsteine“ umfasst alle Steine im Harntrakt – also auch Harnleiter- oder Blasensteine.
Ja, kleine Harnsteine oder Kristalle sind manchmal im Urin sichtbar. Eine Urinuntersuchung zeigt zusätzlich Blut, Kristalle oder Bakterien.
Unbehandelt können Harnsteine ernste Komplikationen wie Harnstau, Infektionen oder dauerhafte Nierenschäden verursachen. Bei Beschwerden ist ärztliche Abklärung wichtig.
Harnsteine entstehen, wenn bestimmte Substanzen im Urin – etwa Kalzium oder Oxalat – in zu hoher Konzentration vorliegen und kristallisieren.
Mehr Informationen zum Thema
Quellen
- 1 „Wie bekommt man Nieren- oder Harnleitersteine?“ Die Techniker, https://www.tk.de/techniker/krankheit-und-behandlungen/erkrankungen/behandlungen-und-medizin/gynaekologische-und-urologische-erkrankungen/wie-bekommt-man-nierensteine-oder-harnleitersteine-2017338 . Zugegriffen 11. Juni 2025.
- 2 „Was tun gegen Harnsteine“. Arbeitskreis Harnsteine der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V., https://www.urologenportal.de/fileadmin/MDB/PDF/Was_tun_gegen_Harnsteine.pdf . Zugegriffen 11. Juni 2025.
- 3 „Harnsteine“. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie, https://www.uro.at/patienten-informationen/patienten-ratgeber/48-harnsteine.html Zugegriffen 11. Juni 2025.